Der Sinn des Lebens ist unabhängig von Religion, Nationalität, Bildungsgrad oder was auch immer.
Die Antwort ist je nach Alter oder Lebenssituation scheinbar schnell gegeben: Für meinen Freund oder für meine Freundin: „Ohne meinen Freund – oder meine Freundin – macht das Leben keinen Sinn.“ Etwas später gibt uns vielleicht die feste Partnerschaft, die Ehe oder die Familie den Sinn des Lebens. Vielleicht auch der Beruf, wo wir aufblühen. – Und was, wenn die Ehe zerbricht? Wenn die Kinder ausgeflogen sind? Was, wenn das Geschäft Konkurs geht?
Dieser scheinbare Sinn ist von äusseren (Lebens-) Situationen und vom sich ständig ändernden Denken abhängig. Somit ist dieser scheinbare Sinn des Lebens wie die Welt dem Wandel unterworfen. Er ist relativ. Kann es sein, dass der Sinn des gesamten Lebens ständig an die aktuelle Lebenssituationen angepasst werden muss?
Nur ein Sinn des Lebens, welcher absolut (beständig) ist, gibt uns Halt und Ausrichtung für das ganze Leben, auch dann, wenn die Welt um uns scheinbar zusammenbricht. Im anderen Fall, wenn wir den Sinn des Lebens jeweils an die momentane Situation anpassen, spannen wir die Kutsche vor das Pferd!
Je reifer der Mensch im Verlaufe seines Lebens wird, desto weniger Wert (oder zumindest Wichtigkeit) misst er den Dingen des Lebens und der Welt bei. Er weiss, alles ist relativ: es gibt Höhen und Tiefen, nichts befriedigt auf Dauer, alles geht irgendwann vorbei. So sind die Qualitäten dieser Welt.
Es ist der Sinn des Lebens zu verstehen, dass die Welt durch den stetigen Wandel kein andauerndes Glück bieten kann und deshalb sind wir aufgefordert, nach dem Absoluten zu suchen.
Das Absolute liegt in sich ruhend allem Bewegten zu Grunde. Alles, was sich verändert, ist nicht das Absolute. Das Ziel des Lebens ist es (nach Möglichkeit), das Absolute zu erfahren. Wie erfahren? Die grobstoffliche und feinstoffliche Welt und das Universum erfahren wir mit unserern Sinnesorganen. Das Absolute hinter diesen Erfahrungswelten erkennen wir in der Stille, ausserhalb der Sinneswahrnehmung.
Was erfahren wir hinter diesen sinnesorientierten Erfahrungswelten? Im Anfang eine tiefe Zufriedenheit. Die heiligen Hindu-Schriften sagen: „sat, chit, ananda“. Absolutes, ewiges Sein – absolutes, vollkommenes Wissen – absolute Glückseligkeit. So die Definition des Absoluten.
apropos ...
PS 1:
Lebe das Leben, so wie es sich Dir stellt: mit all seinen Aufgaben und Verpflichtungen. Gleichzeitig sei Dir bewusst, dass sich hinter dem Relativen ein Absolutes verborgen hält. So kommt irgendwann und mit Sicherheit die Zeit, wo es für Dich nichts mehr zu tun und nichts mehr zu erreichen gibt. Dann wirst Du Dich nur noch auf das Absolute ausrichten; die Erfahrungswelten der Sinne werden Dich nicht mehr wirklich berühren. (Und die Menschen werden Dir vorhalten, wofür Du immer noch verantwortlich seiest! Aber nur Du weisst, Du bist es nicht mehr.)
PS 2:
Eine vollständige Anleitung, wie das Absolute – oder in religiösen Worten Gott – erkannt und erfahren werden kann, geben uns mindestens Jesus Christus in den vier Evangelien, Lord Krishna in der Bhagavad Gita oder Lord Buddha als Vorbild mit seinem Leben. Um diese Anleitungen zu verstehen, müssen wir die darüber gelegten religiösen Systeme durchschauen.